Warenkorb ist leer
Den Namen "Himmel un Ääd" habt ihr ja bereits im letzten Blog-Artikel gelesen, in dem ich euch unsere Strickanleitung für die Erdbeer-Motivsocken vorgestellt und erklärt habe, warum diese Söckchen ausgerechnet diesen Namen tragen.
"Himmel un Ääd" - im Rheinland kennt man es als traditionelles Gericht. In der Eifel allerdings ist man dem Himmel und der Erde (Ääd) auf dieser Wanderung definitiv besonders nahe.
Nach wie vor bin ich von dieser Wanderrunde, in der ich 2 Eifelschleifen zusammengelegt habe, so begeistert, dass ich euch gerne einige zauberhafte Orte auf dieser Strecke und die Vielfalt der Eifel auf diese Weise zeigen möchte.
Um etwas "Strecke" zu machen und als Vorbereitung für meinen diesjährigen Wander-Marathon habe ich folglich die Eifelschleifen "Himmel un Ääd" und "Via Agrippa" verknüpft. Sie liegen recht nahe beieinander, so dass sie sich prima verbinden lassen.
Begonnen habe ich meine Tour in Sinzenich mit der Eifelschleife "Via Agrippa". Bereits nach einem knappen Kilometer treffen wir auf die Wasserburg "Burg Sinzenich", die eine spannende Geschichte hat und sich nach zahlreichen Bränden Ende des 19. Jhd. heute in Privatbesitz befindet und sich als Herrenhaus präsentiert.

Ein kurzes Stück weiter überqueren wir den Rotbach, der am Zülpicher See vorbeifließt.


Wir gehen jedoch durch Wiesen mit vielen gelb blühenden Klappertöpfen Richtung Marienkapelle, die ein wenig abseits von der Eifelschleife liegt und einen Abstecher definitiv wert ist. An der errichteten Stelle soll der Legende nach der heilende Eremit vom Eulenberg gelebt haben.
Vielleicht finde ich die Kapelle aber auch deshalb so schön, weil sie wie Bienenwaben in einem 6-Eck erbaut ist. :)

Der Weg führt uns nun durch Rapsfelder, deren Blüte ich in diesem Jahr an dieser Stelle verpasst habe, durch Schwerfen in Richtung Rotbachtal. Zu diesem Zeitpunkt war ich etwas traurig darüber, aber ...
Der Rotbach schlängelt sich durch das Tal und zeigt sich sehr facettenreich. Dieser Teil der Nordeifel ist im Gegensatz zu anderen Teilgebieten der Eifel recht flach, doch treffen wir in diesem Tal auf satt blühende Wiesen und auf einige Felswände.

Weiter geht es in Richtung Eicks - einladend und idyllisch liegt das barocke Wasserschloss Eicks in diesem Tal.

In Eicks verlassen wir zunächst die Eifelschleife "Via Agrippa" und gehen auf Feldwegen Richtung Floisdorf. Bereits auf der Anhöhe treffen wir auf die Eifelschleife "Himmel un Ääd" - mein persönliches Highlight bei dieser Streckenführung. Nun ja - ich spreche lieber in der Mehrzahl - Highlights.
Bereits auf der Anhöhe zwischen Eicks und Floisdorf hat man eine wunderschöne Aussicht in Richtung Zülpicher Börde. Hinab geht es erst einmal nach Floisdorf bevor es dann wieder hoch an der Hubertuskapelle vorbei auf den Tötschberg und Bürvenicher Berg geht.

Haben wir das geschafft, führt uns der Weg über Feldwege, Pfade und Waldwege durch das gleichnamige Naturschutzgebiet.

Immer wieder erhascht man tolle Ausblicke auf die umliegenden Dörfer. Durch die von Hecken gesäumten Wege ist es sehr idyllisch. Gerade im Frühsommer konnte ich allerlei Wildbienen beobachten. Die Magerwiesen waren zu dieser Zeit leuchteten in kunterbunten Farben, u. a. durch Wiesensalbei, Klee und Margeriten.
Da ich bereits des öfteren über den Bürvenicher Berg gewandert bin, kann ich euch ruhigen Gewissens, diese Strecke auch im Herbst mit seinen leuchtend bunten Blättern empfehlen.



Die Eifelschleife "Himmel un Ääd" führt uns anschließend zum Felsenkeller der ehemaligen Brauerei von Bürvenich, der zunächst zum Kühlen des Bieres gebaut worden war, im 2. Weltkrieg den Einheimischen als Unterschlupf bei den Bombenangriffen diente und heute als Regen- und Löschwasserspeicher des anliegenden Heilpädagogischen Zentrums genutzt wird.
Durch den dichten Bewuchs drumherum sieht es recht märchenhaft aus und könnte prima als Kulisse für so manches Sonntagsmärchen dienen.

Der Weg führt uns oberhalb des Schluchbachtales Richtung des Dorfes Berg weiter, um anschließend zu unserem Anfangspunkte der Eifelschleife "Himmel un Ääd" zu gelangen. Von dort geht es wieder zurück nach Floisdorf, um auf die Eifelschleife "Via Agrippe" zu gelangen. Zunächst führt uns der durch Hecken und Bäume geschützte Weg bis zur Eickser Mühle entlang des Rotbaches. Noch einmal geht es wenige Höhenmeter auf der Römer Straße hinauf zum Aussichtspunkt auf dem Irnicher Berg, den wir aufgrund der Matthiassäule und der Sitzgelegenheit nicht verpassen können.

Wer genau hinschaut, findet die Pilgermuschel und die Orte Burg Ramstein, Malberg, Büdesheim und Lissendorf in Stein gemeißelt.
Danach geht es hinab und schnurstracks gerade aus zum Startpunkt zurück.

Das sanfte Auf und Ab und die zahlreichen Aussichtspunkte mit (bei klarem Wetter) herrlichem Weitblick fand ich sehr angenehm und schön, dazu noch die frischen Erdbeeren, die ich als Proviant eingepackt hatte - klaro, dass diese Eifelschleife als Namenspate für meine zu diesem Zeitpunkt entstehende Erdbeersocken-Strickanleitung herhalten musste.
Zusammengelegt ergeben bei Eifelschleifen eine Gesamtlänge von 27,7 km und 448 Höhenmeter. Selbstverständlich lassen sich beide Eifelschleifen wunderbar voneinander getrennt erwandern und erleben. Normalerweise tüftele ich meine Touren so aus, dass ich die schönsten Momente, Aussichtspunkte und Eindrücke zum Schluss der Strecke habe. Das habe ich dieses Mal allerdings nicht ganz beachtet. Daher...
Mein Tipp:
Verlegt den Beginn meiner Tour bzw. den Startpunkt der Eifelschleife "Via Agrippa" nach Eicks. So habt ihr die lange, relativ gerade, etwas eintönigere Wegstrecke ziemlich am Anfang und den genussvolleren Abschnitt im Anschluss (- also nicht wie ich, die in Sinzenich gestartet ist und dadurch den letzten Abschnitt eher öde fand).
Daran angeknüpft könnt ihr direkt die Eifelschleife "Himmel un Ääd" gehen, die ich euch entgegengesetzt der ursprünglichen Wegführung empfehle.
Wer dazu seine Wanderung auf einen Freitag, Samstag oder Sonntag legt, hat im Anschluss die Möglichkeit, die Köstlichkeiten des gemütliches Bauerncafés zur Zehntscheune in Eicks kennenzulernen.
... und noch eines. Ich empfehle euch diese Kombi-Tour bzw. auch die Einzeltouren eher bei gemäßigten Temperaturen, da es doch viele unbeschattete Wegführungen gibt.
Probiert es aus, habt viel Spaß dabei und lasst euch überraschen, wohin mich die nächsten Touren führen und welche Namen die kommenden Strickanleitungen verpasst bekommen :).
Bis dahin - liebe Grüße
eure Susanne